BaSYS Zustandsbewertung Hydraulik gemäß ISYBAU 01/96 und 06/01

Ziel der hydraulischen Zustandsklassifizierung ist es, die Ergebnisse hydraulischer Berechnungen zielgerichtet derart auszuwerten, dass mit wenigen Kenngrößen ein Überblick über die hydraulische Leistungsfähigkeit des Kanalnetzes gewonnen werden kann. Die Zustandsklassifizierung und -Bewertung sowie die daraus abgeleitete Prioritätenliste ersetzt keine Sanierungsplanung für Maßnahmen und erst recht nicht die Aufstellung eines Bauprogramms. Der Bewertungsalgorithmus folgt dabei den Vorschriften der Arbeitshilfen Abwasser Anhang A-3.3 (Hydraulische Zustandsklassifizierung). Aufruf aus Gruppe Berechnung der klassischen Barthauer Management Console.

Die Klassifizierung ist möglich für Rechenergebnisse des Zeitbeiwertverfahrens (A-3.3.1) oder von Einzelsimulationen (A-3.3.2) jedoch nicht für Ergebnisse von Seriensimulationen (A-3-3-3).

In der Hilfe werden folgende Abschnitte beschrieben:

So geht's

Zugehöriges Symbol

 

Zurück

Die Zustandsbewertung wird für alle gewählten Haltungen durchgeführt. In der Hilfe werden folgende Abschnitte beschrieben:

Ausgangfelder der Bewertung

Zugehöriges Symbol

Assistent

Zurück

Bei der Verwendung von Rechenergebnissen aus den hydrodynamischen Berechnungsprogrammen BaSYS HydroCAD oder BaSYS KanZEIT sind alle erforderlichen Datenfelder für die Bewertung vorhanden. Werden die Rechenergebnisse anderer Quellen verwendet, sollte geprüft werden, ob zumindest die Datenfelder gemäß Tabelle belegt sind:

Berechnung

KanDATA-Formular

Feldbezeichnung

Einheit

Kurzbeschreibung

Alle Verfahren

Haltungsstammdaten

Vollfüllabfluss QV

l/s

Alternativ aus der Haltungshydraulik, beispielsweise nach ISYBAU-Import, Format EY.

 

Haltungshydraulik

Maximaler berechneter Abfluss Qmax

l/s

Der Wert wird zusammen mit dem des Volfüllabflusses in m³/s umgerechnet.

Hydrodynamisch

 

Wasserspiegel oben

m NN

Wasserstand am Zulaufschacht.

 

Schachtstammdaten

Deckelhöhe

Geländehöhe

m NN

Bei Belegung beider Felder wird der höhere Wert verwendet. Wichtig für die Einstauhöhe.

 

Haltungsstammdaten

Sohlhöhe Zulauf HS

Profilhöhe H

m NN

mm

Berechnung des Rohrscheitels:

HS + H / 1000

Durchführung des Assistenten

Zugehöriges Symbol

 

Zurück

So geht's:

1.

Bei Bedarf ist die zu bearbeitende Datenbank im System Manager (siehe relevante Hilfe) auf aktuell zu setzen. Die Ausgangsfelder der Formulare von BaSYS KanDATA oder BaSYS KanDATA ISY sollten geprüft werden. Dies ist auch über entsprechende Abfragen möglich.

2.

Danach wird der Assistent aus der Barthauer Management Console (siehe relevante Hilfe) gestartet.

3.

Nach Klick auf <Weiter> wird die nächste Seite des Assistenten geöffnet. Dort erfolgt die Konfiguration der hydraulischen Zustandsbewertung:

 

a.

Über die jeweilige Auswahlliste ist ein Rechenlauf mit maßgebender Regenhäufigkeit (Zeitbeiwertverfahren oder hydrodynamisch) und ein Rechenlauf mit Mindestregenhäufigkeit (Zeitbeiwertverfahren oder hydrodynamisch) festzulegen.

 

b.

Bei Wahl der Option automatische Belegung der manuellen Leitungsklasse wird das Ergebnis der hydraulischen Bewertung zusätzlich in das Feld Leitungsklasse manuell geschrieben, andernfalls nur in das Feld Leitungsklasse automatisch.

Hinweis: Eine manuell auf 5 gesetzte hydraulische Haltungsklasse wird beibehalten und überschreibt die automatische Haltungsklasse.

 

c.

Die Art der hydraulischen Berechnung wird ebenfalls über eine Auswahlliste eingegeben.

Hinweis: Die Berechnungen sind mit einem identischen Berechnungsprogramm und für identische Hydrauliknetze durchzuführen. Andersfalls ist keine eindeutige hydraulische Zustandsbewertung möglich.

 

d.

Unter Protokolldatei wählen werden über die Schaltfläche <...> Speicherort und Name der XML-Protokolldatei definiert. Dann wird nach Abschluss der Zustandsbewertung das Protokoll der Bewertung angezeigt. Per Klick auf <Weiter> wird die nächste Seite des Assistenten geöffnet.

4.

Nach Klick auf <Weiter> wird die nächste Seite des Assistenten geöffnet. Dort werden die gesetzten Konfigurationen zusammengefasst. Per Klick auf <Fertig> wird die Zustandsbewertung gestartet.

5.

Der Ablauf der Bewertung wird per Fortschrittbalken angezeigt.

6.

Per Klick auf die Schaltflächen <Ergebnisse> wird der Zustandsbericht aufgerufen. Bei Bedarf ist sowohl das Speichern als auch der Ausdruck möglich.

7.

Per Klick auf <Protokoll> wird die Protokolldatei angezeigt. Dort sind für die jeweilige Haltung alle wichtigen Meldungen zu den Randbedingungen der hydraulischen Zustandsbewertung gelistet. Das Protokoll kann über die Werkzeugleiste gespeichert, gedruckt und außerdem im Internet Explorer angezeigt werden.

8.

Per Klick auf <Zurück> sind die Einstellungen der Zustandsbewertung weiter modifizierbar.

9.

Über die Schaltfläche <Beenden> wird die Zustandsbewertung beendet und der Assistent geschlossen.

10.

Die Ergebnisse können in den Zielfeldern der Formulare von BaSYS KanDATA weiter geprüft werden.

Zustandsbericht

Zugehöriges Symbol

Assistent

Zurück

Der Zustandsbericht wird über die Schaltfläche <Ergebnisse> geöffnet.

Berichtsaufbau

Der Zustandsbericht ist folgendermaßen aufgebaut:

Titelzeile:

Hydraulische Zustandsbewertung.

Unter der Titelzeile:

Bewertungsdatum der soeben erfolgten hydraulischen Zustandsbewertung.

Tabelle:

Haltungsbezogene Übersicht der relevanten Bewertungsergebnisse.

Unter der Tabelle:

- Anzahl der bewerteten Haltungen.

 

 

- Gesamtlänge der bewerteten Haltungen in Meter.

 

 

- Ermittelte Systemzahl Hydraulik.

Die Tabelle des Zustandsberichts ist im Folgenden skizzenhaft dargestellt.

Bezeichnung

l [m]

Qv [m³/s]

Qmax [m³/s]

maßgebend

Qmax [m³/s]

mindest

AKZ

maßgebend

AKZ

mindest

Klasse

auto

Klasse

man

119001

54,20

30

7

35

1

3

4

4

119002

55,06

36

23

80

3

3

4

5

119003

48,32

48

22

47

1

3

1

1

Die Abkürzungen in der Tabelle des Zustandsberichts besitzen dabei die folgenden Bedeutungen:

Spalte

Bedeutung

l [m]

Länge der Haltung.

Qv [m³/s]

Vollfüllungsdurchfluss der Haltung.

Qmax [m³/s] maßgebend

Maximaldurchfluss gemäß Rechenlauf mit der maßgebenden Regenhäufigkeit.

Qmax [m³/s] mindest

Maximaldurchfluss gemäß Rechenlauf mit der Mindestregenhäufigkeit.

AKZ maßgebend

Auslastungskennziffer gemäß Rechenlauf mit der maßgebenden Regenhäufigkeit.

AKZ mindest

Auslastungskennziffer gemäß Rechenlauf mit der Mindestregenhäufigkeit.

Klasse auto

Automatisch berechnete hydraulische Haltungsklasse.

Klasse man

Manuell bestätigte oder fachlich begründet hochgestufte hydraulische Haltungsklasse.

Auf weitere Details zu den Parametern wird im Abschnitt Theoretische Grundlagen eingegangen.

Berichtsdatei

Die Berichtsdaten werden ausschließlich temporär generiert und können über die Werkzeugleiste zwecks weiterer Verwendung gespeichert, gedruckt und im Internet Explorer angezeigt werden. Die Berichtsdatei der zuletzt durchgeführten hydraulischen Zustandsbewertung wird automatisch als XML-Datei im Windows-Benutzerprofil gespeichert:

  • {Windows-Benutzer-Profil}\AppData\Roaming\Barthauer\BaSYS\TmpZustandsbewertungHYD.xml

Die genannte Berichtsdatei lässt sich über den Microsoft Internet Explorer öffnen und besitzt dasselbe Layout wie im Modul der hydraulischen Zustandsbewertung.

Zielfelder der Bewertung

Zugehöriges Symbol

Assistent

Zurück

Die Ergebnisse der hydraulischen Zustandsbewertung werden in BaSYS KanDATA auf dem Reiter Ergebnisse der Formulare Haltungshydraulik und - für die Ergebnisse hydrodynamischer Einzelsimulationen - Schachthydraulik verwaltet.

KanDATA-Formular

Feldbezeichnung

Einheit

Kurzbeschreibung

Haltungshydraulik

Auslastungsgrad

%

Verhältnis zwischen Qmax und QV.

 

Leitungsklasse Automatisch

-

Automatischer Eintrag für das maßgebende Mindestregen- oder Überstauerereignis.

 

Leitungsklasse manuell

-

Im Assistent muss die entsprechende Option gewählt sein.

 

Art der Regen/Überstauhäufigkeit

-

Solange das Datenfeld leer ist, wird der Auswahllisteneintrag über den Assistenten gefüllt.

Schachthydraulik

Haltungshydraulik

Auslastungskennziffer

-

Die Auslastungskennziffer wird als Langtext angezeigt. Das Feld greift auf eine Auswahlliste zu.

Schachthydraulik

Maximaler Wasserstand

m NN

Der Wert wird für den ISYBAU-Export, Format EY, benötigt.

Theoretische Grundlagen

Zugehöriges Symbol

 

Zurück

Die hydraulische Zustandsklassifizierung wird ausschließlich für Haltungen durchgeführt. Die Eingangswerte ergeben sich aus hydraulischen Berechnungen mit BaSYS (KanZEIT, HydroCAD) oder externen Berechnungsprogrammen. Die Berechungen sind gemäß Anhang A-4 der Arbeitshilfen Abwasser durchzuführen. Dort sind auch die gemäß DWA-Arbeitsblatt 118 zu verwendenden Häufigkeiten definiert.

Unabhängig vom Berechnungsverfahren verfolgt die hydraulische Zustandsbewertung das Ziel, die aktiv und nicht als Folgewirkung passiv überlasteten Haltungen zu identifizieren. In der Hilfe werden folgende Abschnitte beschrieben:

Anwendungsbereich

Zugehöriges Symbol

 

Zurück

Mit der hydraulischen Zustandsklassifizierung können somit besonders Aussagen über die hydraulische Leistungsfähigkeit bestehender Kanalnetze getroffen werden. Die hydraulische Zustandsklassifizierung dient jedoch nicht der Dimensionierung einzelner Haltungen. Hierfür sind die einschlägigen Normen (DIN EN 752) und Regelwerke (A118) zu beachten. Weitere Hinweise sind dem Kapitel "Hydraulische Berechnungen" der Arbeitshilfen-Abwasser (www.arbeitshilfen-abwasser.de) zu entnehmen.

Ziele hydraulischer Berechnungen

Zugehöriges Symbol

 

Zurück

Hydraulische Berechnungen bestehender oder geplanter Kanalnetze werden zunächst gemäß Anhang A-4 der Arbeitshilfen Abwasser mit dem Ziel durchgeführt, die hydraulischen Kenngrößen

Wasserstand:

h

Durchfluss:

Q

Fließgeschwindigkeit:

v

des Kanalnetzes in Abhängigkeit von Niederschlags- und Trockenwetterbelastungen zahlenmäßig zu ermitteln (zu quantifizieren). Je nach Aufgabenstellung können die hydraulischen Kenngrößen zur

hydraulischen Zustandsbewertung,

Bemessung oder zum

Nachweis der Funktionsfähigkeit

von Kanalnetzen verwendet werden.

Hydraulisches Berechnungsverfahren

Zugehöriges Symbol

 

Zurück

Das zutreffende hydraulische Berechnungsverfahren wird in Abhängigkeit von Kanalnetzart und spezifischer Aufgabenstellung festgelegt. Die Zustandsklassifizierung ist gemäß Anhang A-4 der Arbeitshilfen Abwasser auf Grundlage folgender Berechnungsverfahren möglich:

Die genannten Verfahren bedingen zwangsläufig verschiedene Methoden zur Zustandsbewertung der Berechnungsergebnisse. Die Kriterien zur Wahl des hydraulischen Berechnungsverfahrens beziehen sich auf einige Merkmale des gesamten Kanalnetzes, die im Folgenden beschrieben sind.  

Zeitbeiwertverfahren

Zugehöriges Symbol

 

Zurück

Die vereinfachte hydraulische Berechnung mit dem Zeitbeiwertverfahren ist gemäß Anhang A-4 der Arbeitshilfen Abwasser in folgenden Fällen möglich:

  • Das gesamte Einzugsgebiet des Kanalnetzes umfasst weniger als 50 ha.

  • Die längste Fließzeit im Kanalnetz unterschreitet 15 Minuten.

  • Das Kanalnetz besitzt in Fließrichtung keine Verzweigungen.

  • Das Kanalnetz umfasst keine Sonderbauwerke wie Becken, Pumpen und Wehre.

  • Die Ablaufrandbedingung des modellierten Hydrauliknetzes ist der ungehinderte Abfluss (freier Auslass) ohne Rückstau.

  • Die Aufteilung des Kanalnetzes in einzelne Teilsysteme ist unzulässig.

Die Klassifizierung der Berechnungsergebnisse ist auf das Zeitbeiwertverfahren abgestimmt.

Hydrodynamische Einzelsimulation

Zugehöriges Symbol

 

Zurück

Andernfalls ist die hydrodynamische Einzelsimulation erforderlich:

  • Voruntersuchungen und Variantenvergleiche können über die Kurzzeitsimulation unter Nutzung von Modellregen erfolgen.

  • Detailliertere Nachweise sind über die Langzeitsimulation zu führen.

Die Klassifizierung der Berechnungsergebnisse ist auf die hydrodynamischen Einzelsimulationen abgestimmt.

Klassifizierung der Berechnungsergebnisse

Zugehöriges Symbol

 

Zurück

Berechnungen mit dem Zeitbeiwertverfahren und hydrodynamischen Einzelsimulationen bedingen unterschiedliche Eingangswerte für die Klassifizierung der Berechnungsergebnisse. Im Zusammenhang mit der hydraulischen Aus- oder Überlastung erfolgt unabhängig vom Berechnungsverfahren die haltungsbezogene Einteilung in die hydraulischen Haltungsklassen. Aussagen über das Kanalnetz liefert die Systemzahl Hydraulik.

Zeitbeiwertverfahren

Zugehöriges Symbol

Berechnungsverfahren

Zurück

In der hydraulischen Zustandsklassifizierung werden die Ergebnisse einer Berechnung mit dem Zeitbeiwertverfahren analysiert. Die darauf basierende Einteilung in die hydraulischen Haltungsklassen wird im nächsten Abschnitt beschrieben.

Maßgebende Regenhäufigkeit

Die maßgebende Regenhäufigkeit wird für das Zeitbeiwertverfahren über die Art des Einzugsgebietes festgelegt. Bei uneinheitlicher Bebauungsstruktur können verschiedene Regenhäufigkeiten maßgebend sein.

 

Ort

Regen-Häufigkeit

Prüfung auf Überflutung

 

Außengebiete, aufgelockerte Bebauung

1,0 / a

--

 

Unterkunftsbereich, normale Bebauung

0,5 / a

--

 

Normale Betriebs- und Werkstättenbereiche

0,5 / a

mit

 

 

0,2 / a

ohne

 

Betriebsbereiche mit erhöhtem Schutzbedürfnis

0,1 / a

--

 

Tabelle A-4 - 2 Häufigkeiten der Regenspenden für das Zeitbeiwertverfahren

Die Berechnung mit der relevanten maßgebenden Regenhäufigkeit ist im Assistenten zu wählen.

Mindestregenhäufigkeit

Die Mindestregenhäufigkeit ergibt sich für das Zeitbeiwertverfahren durch die Verdoppelung des Zahlenwertes der maßgebenden Regenhäufigkeit. Für aufgelockerte Bebauung ergibt sich beispielsweise eine maßgebende Regenhäufigkeit von 1/a und eine Mindestregenhäufigkeit von 2/a.

Die Berechnung mit der relevanten maßgebenden Regenhäufigkeit ist im Assistenten zu wählen.

Berechnung

Berechnung der Maximalabflüsse mit dem Zeitbeiwertverfahren für die Mindestregenhäufigkeit/en sowie die maßgebende/n Regenhäufigkeit/en. Bei Verwendung der Applikation ZEBEV, Firma ITWH, ist die Variante "Nachrechnung" zu wählen.

Hydrodynamische Einzelsimulationen

Zugehöriges Symbol

Berechnungsverfahren

Zurück

In der hydraulischen Zustandsklassifizierung werden die Ergebnisse hydrodynamischer Einzelsimulationen ausgewertet. Die darauf basierende Einteilung in die hydraulischen Haltungsklassen wird im nächsten Abschnitt beschrieben.

Maßgebende Überstauhäufigkeit

Die maßgebende Überstauhäufigkeit wird für hydrodynamische Einzelsimulationen über die Art des Einzugsgebietes festgelegt. Bei uneinheitlicher Bebauungsstruktur können verschiedene Überstauhäufigkeiten maßgebend sein. Die maßgebende Überstauhäufigkeit bildet den Ausgangswert für die maßgebende Regenhäufigkeit und die Mindestregenhäufigkeit.

 

Ort

Überstau

Überflutung

 

Außengebiete, aufgelockerte Bebauung

0,50 / a

0,100 / a

 

Unterkunftsbereich, normale Bebauung

0,33 / a

0,050 / a

 

Normale Betriebs- und Werkstättenbereiche

0,20 / a

0,033 / a

 

Betriebsbereiche mit erhöhtem Schutzbedürfnis

0,10 / a

0,020 / a

 

Tabelle A-4 - 4 Maximal zulässige Überstau- und Überflutungshäufigkeiten (Bezugsniveau GOK)

Maßgebende Regenhäufigkeit

Die maßgebende Regenhäufigkeit wird für hydrodynamische Einzelsimulationen durch Halbierung des Zahlenwertes der maßgebenden Überstauhäufigkeit ermittelt. Für aufgelockerte Bebauung ergibt sich beispielsweise eine maßgebende Überstauhäufigkeit von 0,50/a und eine maßgebende Regenhäufigkeit von 0,25/a.

Die Berechnung mit der relevanten maßgebenden Regenhäufigkeit ist im Assistenten zu wählen.

Mindestregenhäufigkeit

Die Mindestregenhäufigkeit wird für hydrodynamische Einzelsimulationen durch die Vervierfachung des Zahlenwertes der größten maßgebenden Überstauhäufigkeit ermittelt. Für aufgelockerte Bebauung ergibt sich beispielsweise eine größte maßgebende Überstauhäufigkeit von 0,50/a und eine maßgebende Mindestregenhäufigkeit von 2,00/a.

Die Berechnung mit der relevanten maßgebenden Regenhäufigkeit ist im Assistenten zu wählen.

Modellregen

Aufstellung der Modellregen für die Mindestregenhäufigkeit sowie für die maßgebende Regenhäufigkeit im Zusammenhang mit hydrodynamischen Einzelsimulationen. Die Dauer der Modellregen wird gemäß Anhang A-4 der Arbeitshilfen Abwasser definiert.

Berechnungen

Die Durchführung der hydrodynamischen Einzelsimulationen erfolgt mit Modellregen der Mindestregenhäufigkeit und der maßgebenden Regenhäufigkeit. Hierbei wird für jede Haltung ein Maximalabfluss und für jeden Schacht ein maximaler Wasserstand berechnet.

Einteilung in die hydraulischen Haltungsklassen

Zugehöriges Symbol

Assistent

Zurück

Die Einteilung in die hydraulischen Haltungsklasse KY wird je Haltung vorgenommen. Diese Zahl ist ein Maß für die hydraulische Leistungsfähigkeit der jeweiligen Haltung. Die Einteilung erfolgt für das Zeitbeiwertverfahren und die hydrodynamische Einzelsimulation über abweichende Kriterien unter Berücksichtigung folgender Parameter:

Zeitbeiwertverfahren

Hydrodynamische Einzelsimulation

  • Berechneter Maximalabfluss: Q max

  • Stationärer Vollfüllungsabfluss: Q v

  • Berechneter Maximalabfluss: Q max

  • Stationärer Vollfüllungsabfluss: Q v

  • Maximaler Wasserstand am Zulauf: H max

Die Haltungsklassen werden aufgrund der oben genannten Parameter vergeben. Die Berechnungen müssen für die genannte Regenhäufigkeit durchgeführt werden. Außerdem muss die jeweilige Zuordnungsvoraussetzung erfüllt sein.

Alle Berechnungsverfahren

Zeitbeiwert

Hydrodynamische Simulation

KY

Zuordnungsvoraussetzung der Haltung

Regenhäufigkeit

Q max / Q v

Q max / Q v

H max

5

Manuell bei fachlich begründeter Ausnahme.

---

---

---

---

4

Nicht Klasse 5 zugeordnet.

mindest

> 1,0

> 1,0

> Rohrscheitel

3

Nicht Klasse 4 oder 5 zugeordnet.

maßgebend

> 1,0

> 2,0

bis GOK

2

Nicht Klasse 3 bis 5 zugeordnet.

maßgebend

> 0,9

> 1,0

bis GOK

1

Nicht Klasse 2 bis 5 zugeordnet.

---

---

---

---

Die hydraulischen Haltungsklassen gehen in die Systemzahl Hydraulik ein und werden zusammen mit den wichtigsten Eingangsparametern im Zustandsbericht ausgegeben.

Systemzahl Hydraulik

Zugehöriges Symbol

Klassifizierung

Zurück

Durch eine auf die Haltungslängen bezogene Mittelung der hydraulischen Haltungsklassen ergibt sich für das jeweilige Kanalnetz die Systemzahl Hydraulik SYY. Die Zahl ist ein Maß für die hydraulische Leistungsfähigkeit des Kanalnetzes. In Sonderfällen wie Kanalnetzen mit ausgeprägtem Rückstauverhalten kann die Systemzahl von der realen Leistungsfähigkeit abweichen:

 

SYY

=

1

L ges

·

n

Σ

i = 1

( KY i · L i )

 

Mit:

L ges

m

Gesamtlänge der untersuchten Haltungen

 

 

i

-

Jeweilige Haltung

 

 

n

-

Anzahl der untersuchten Haltungen

 

 

KY

-

Hydraulische Haltungsklasse

 

 

L

m

Haltungslänge

Die Systemzahl Hydraulik wird im Zustandsbericht mit ausgegeben.

   

Impressum der Dokumentation

Stand:

13.08.2015

Verantwortlich:

Jörg Martin

Copyright:

Barthauer Software GmbH
Pillaustraße 1a
D-38126 Braunschweig

Erreichbarkeit:

Homepage:  www.barthauer.de
E-Mail: info@barthauer.de